Ausblick KW24 vom 12.06.23 - 16.06.23
Ein ruhiger Start in die Handelswoche
Die internationalen Finanzmärkte starten die Handelswoche mit einem gewissen Grad an Stabilität. Die Änderungen in den Markten bewegen sich größtenteils innerhalb der etablierten Bandbreiten. Trotzdem sind interessante Entwicklungen zu verzeichnen. Insbesondere haben sich die US-Aktienmärkte sowohl am Freitag als auch auf Wochensicht stärker als die europäischen Märkte gezeigt.
Die Outperformance des europäischen Aktienmarkts gegenüber dem US-Markt, die von Herbst 2022 bis Frühjahr 2023 dominierte, scheint beendet zu sein. Die Fundamentaldaten in den USA sind attraktiver, was sich in einer stärkung des USD gegenüber dem EUR zeigt.
Auf den Rentenmärkten gab es keine klare Tendenz. Die Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen liegen aktuell bei 2,38% (Freitag 2,42%), während 10-jährige US-Staatsanleihen eine Rendite von 3,75% abwerfen (Freitag 3,73%).
In der beginnenden Handelswoche richtet sich der Blick der Investoren auf die US-Notenbank Federal Reserve und den Chef Jerome Powell. Der Fed wird erneut eine Schlüsselrolle in der kommenden Woche einnehmen, insbesondere mit der Leitzinsentscheidung am 14. Juni[3].
Die jüngste Entscheidung der Fed, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu erhöhen, hat die Inflation in der weltgrößten Volkswirtschaft im Zaum gehalten[1]. Diese Anti-Inflation-Politik, von einigen als „hawkish“ bezeichnet, hat den Dollar gestärkt und wird voraussichtlich weiterhin Auswirkungen auf die globalen Märkte haben[2].
Die Aussagen von Powell zur möglichen Fortsetzung der Zinserhöhungen werden den EUR und die Rohstoffmärkte beeinflussen. Eine Zinserhöhung stärkt in der Regel den US-Dollar und kann den Goldpreis unter Druck setzen, da höhere Zinsen das Halten von Nichtverzinslichen Assets wie Gold weniger attraktiv machen. Der FOMC-Bericht, ein Protokoll der letzten Fed-Sitzung, wird auch Aufschluss darüber geben, wie das Komitee die derzeitige wirtschaftliche Situation einschätzt und welche Pläne es für zukünftige Zinserhöhungen hat.